EuroBlog: PR-Praxis und -Theorie in Zeiten von Web 2.0

EuroBlog hat sich zu einer guten Plattform für die Web 2.0-Diskussion in der PR etabliert. Vor kurzem fand in Brüssel die dritte Jahreskonferenz statt.
Präsentationen und weitere Infos sind in einem Wiki versammelt. Interessant fand ich besonders 2 Beiträge:
Ansgar Zerfaß von der Universität Leipzig illustriert in seinem Beitrag, wie weit Social Media in Deutschland gegenüber den USA hinterherhinken und zeigt auf, wie dem erfolgreich abgeholfen werden kann.
Liz Bridgen von der University Leicester beschreibt, wie eine PR-Agentur anlässlich eines ersten Projektes den Einsatz von Social Media „on the job“ lernt. Ihre Conclusio: Gute grundsätzliche PR-Skills und hohe Empathie sind notwendig, um im Dialog mit Social Media glaubwürdig & erfolgreich zu sein. Das mag einleuchtend sein, der zweite Faktor ist meiner Meinung nach in der Praxis aber nicht durchgängig umzusetzen: Als selbständige PR-Beraterin kann ich die Empathie mit meinen Kunden und Projekten weit leichter realisieren als Mitarbeiter einer großen PR-Agentur.
> Mehr Information
Beitrag von Markus Pirchner in den PRVA News
Beitrag zum letzten EuroBlog-Kongress in K2, weitere frühere Beiträge zu EuroBlog unter dem Tag Euroblog.

Jeder zweite PR-Profi nutzt Weblog-Monitoring

Weblogs haben sich als reguläres Tool der Kommunikationsarbeit etabliert: Laut der zweiten europaweiten Studie zu Social Software-Anwendungen in Public Relations nutzt jeder zweite PR-Verantortliche RSS-Feeds (Real Simple Syndication) zur Beobachtung, bei der Vorjahresbefragung war es nur ein Drittel. Für die Studie der Universitäten Luzern und Leipzig wurden 400 PR-Verantwortliche aus mehr als 24 Ländern befragt.
Als wesentlicher Vorteil zeigt sich: Organisationen, die über Weblogs ihre Umwelt beobachten erhalten früher als andere ein Feedback auf ihre Aktionen und haben die Chance, authentische und persönliche Beziehungen zu ihren Stakeholdern aufzubauen.
89% der Befragten waren sich einig, dass Weblogs und Social Software Anwendungen in wenigen Jahren vollständing in normale Websites integriert sind. Ein Problem ist jedoch, dass vielen PR-Praktikern handfeste Erfahrung in diesem Bereich fehlt. Prof. Dr. Ansgar Zerfaß von der Universität Leipzig: „Unternehmen sind heute doppelt gefordert: Zum einen müssen sie immer stärker ihr Kommunikationsbudget legitimieren und das ist wegen fehlenden Messinstrumenten bei Social Software schwierig. Zum zweiten fehlt es häufig an Mitarbeitern mit der nötigen Online-Erfahrung, die nicht nur praktisches Know-how, sondern auch Verständnis für die Kommunikationsstrukturen in der Wirtschaft einbringen können.“
Mehr unter www.euroblog2007.org

Euroblog-Kongress: Das Potential von Blogs für die PR

EuroBlog organisierte zunächst eine Befragung zum Einsatz von Blogs in der PR – und jetzt einen Kongress in Stuttgart.
Philip Young von der University of Sunderland (UK) zog dort Schlüsse aus der Studie – dazu 2 Details:
1. „Perhaps surprisingly EuroBlog found that almost one in three (32pc) rated the potential ability to track conversations about their own products and services as the least important reason. Only 7.1 pc of those responding saw Communicating directly with stakeholders (bypassing journalists) as most important, with a further 14.5 saying very important.“
2. “It’s not the technology, but the lack of ideas and concepts that holds back the spread of weblogs within public relations. Communication managers need to think about application scenarios that support the bottom line. Our research offers frameworks and identifies best practices that help to find one’s way.”
Young ging auch auf ein 2006 erschienenes Buch ein: „Naked Conversations: How Blogs are Changing the Way Businesses Talk with Customers“ (von Robert Scoble and Shel Israel).
Sie unterscheiden drei Arten von Gesprächen:
„1. Monologue (lecture) – similar to two-way ASYMMETRIC model familiar from Grunig (podacsts come into this model)
2. Dialogue – where organisations engage in a two way relationship with individuals in way that has been greatly enhanced by the liberating and democratising influence of cheap and easy weblogs etc
3. Conversations – enhanced discourse between (interested) people surrounding the organisation, into which the organisation may or may not contribute/ intervene.“
Download der Präsentation von Philip Young
Weitere Präsentationen von EuroBlog 2006
Eintrag auf meinem Blog zur EuroBlog-Studie 2006

Studie: Blogs unter PR-Profis bekannt, aber nur gelegentlich genutzt

Rund 600 PR-Fachleute aus 33 europäischen Ländern haben an EuroBlog 2006 teilgenommen: einer Studie zu Blogs in PR und Kommunikation.
Jetzt liegen die Ergebnisse vor: 37 % der Befragten nutzen Blogs einmal oder mehrmals pro Woche, 36,5 % gelegentlich und 26,4 % nie.
Demnach sind die wichtigsten Argumente für den Einsatz von Blogs:
– die damit verbundene technologische Vorreiterrolle
– geringe Kosten und leichte Realisierbarkeit
– stärkeres Involvement der eigenen Mitarbeiter
Gegenargumente sind primär:
– die mangelnde Kontrolle des Contents
– die schwierige Integration eines Blogs in die eigene Kommunikationsstrategie
– die Ideenfindung für Inhalt und Postings
Mehr zu den Studien-Ergebnissen unter: www.euroblog2006.org.