Studie zur Situation von Ein-Personen-Unternehmen

Eine EU-Studie untersucht Ein-Personen-Unternehmen in Österreich.

– Fast 90% sind im Dienstleistungsbereich tätig, mehr als die Hälfte im B2B-Bereich.

– Mehr als 40% der Unternehmer haben einen Uni-Abschluss.

– Fast 30% betreuen ein Kind bis zu 15 Jahren.

– Nur 27% mieten ein eigenes Büro, rund 60% arbeitet von zu Hause aus.

– Bei rund 80% ist das Privatleben durch die Arbeitssituation beeinflusst. Nur ein geringer Anteil berichtet jedoch von deutlich negativen Effekten. Für rund 36% sind Beruf und Privatleben gut zu verbinden.

– Wichtigste Dienstleistung, die extern vergeben wird sind Buchhaltung, Steuern (rund 66%), gefolgt von Wartung, Technik (rund 31%) und Marketing, Werbung (25%).

– Als wichtigste Probleme und Hindernisse werden genannt:
Anfangs hoher Zeitaufwand und geringes Einkommen 61,7%
Gesetzliche Rahmenbedingungen im Bereich Steuern und Sozialversicherung 59,9%
Keine Startfinanzierung 47,5%
Zeitdruck als Selbständige(r) 44,5%

– Die überwiegende Mehrheit der Befragten ist der Ansicht, dass sie sich als Selbständige im Unterschied zu Angestellten besser mit Gesetzen auskennen müssen, mehr Verantwortung übernehmen und mehr finanzielle Risiken tragen müssen und längere Arbeitszeiten haben. Ebenso ist ein Großteil der Meinung, dass Selbständige mehr Steuern zahlen müssen aber auch höheres gesellschaftliches Ansehen genießen. Die Frage, ob Angestellte oder Selbständige mehr Geld verdienen spaltet die Meinungen: Diese Frage
wurde ausgeglichen beantwortet.

– Wichtigste Info-Quellen für EPUs sind Wirtschaftskammer (44%) und Internet (27%).In den Massenmedien finden nur 38% nützliche Informationen. Nur knapp die Hälfte der Befragten sieht die WK allerdings als Interessenvertretung für EPUs.

– Nur rund 30% planen in den nächsten drei Jahren einen Mitarbeiter einzustellen.

– Einige wesentliche Kritikpunkte der Befragten: Unterstützungsleistungen sind oft nicht maßgeschneidert.
Gesetze für Sozialversicherung und Steuern sind zu kompliziert.
Das neue Telekommunikationsgesetz verbietet kostengünstig über Telefon oder Internet mit potenziellen Auftraggebern Kontakt aufzunehmen.
Die Fortbildung von Angestellten und Arbeitslosen wird gefördert, jene von Selbstständigen kaum.

Conclusio:

„Ein möglicher Schritt zur Verbesserung der Situation bestünde darin, die Besonderheiten von Ein-Personen-Unternehmen, auf die in der Befragung vielfach hingewiesen wurde, auch strukturell abzubilden, etwa durch eine klare Abgrenzung gegenüber den KMU mit
Angestellten. Ähnlich wie bei Angestellten und Arbeitslosen könnte es sich als hilfreich erweisen, die spezifische persönliche Situation der Ein-Personen-UnternehmerInnen in den diversen Gesetzen und Regelungen zu berücksichtigen, also z.B. Alter, Qualifikation, Betreuungssituation, Auftragslage und Umsatzchancen.

Die Self-Employment-Studie zu Österreich und anderen Ländern steht beim Forum zur Förderung der Selbständigkeit kostenlos zum Download bereit.

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